Die Geschichte der Kleinbrembacher Getreideverarbeitung ist lang. Funde der frühen Bandkeramik aus der Ortslage und der Umgebung verweisen auf eine ca. 7500- jährige Besiedlung. Diese früheste Form des europäischen Neolithikums zeichnete sich durch den Wandel vom nomadisierenden Jäger und Sammler zum seßhaften „Landwirt“ aus. Durch die Einwanderung von Gruppen aus dem Nahen Osten wurde die Bewirtschaftung des Lebensraumes durch Ackerbau und die Viehzucht mitgebracht.
Angebaut wurden unter anderem: Emmer (Einkorn), frühe Formen der Gerste, vereinzelt Rispenhirse, Hafer und Lein. Die Umstellung von eher tierischen auf Getreideprodukte bedurfte neuer Techniken der Verarbeitung. Zum Schroten des Getreides wurden „Schiebemühlen“
benutzt, welche aus einem Unterliegerstein und einem Läuferstein bestanden. Seit der La Tène – Zeit, vor ca. 2300 Jahren wurden u.a. Handdrehmühlen verwendet.
Der steigende Bedarf an Getreideprodukten verlangte nach größeren Mahlwerken, welche sich nicht mehr alleine durch Muskelkraft bedienen ließen. Aus dem römischen Reich sind Göpelantriebe, aber auch Wassermühlen bekannt. Im deutschsprachigen Raum sind die ersten Wassermühlen für das 8. Und 9. Jhdt nachgewiesen.

Für das im Jahre 786 erstmals erwähnte Kleinbrembach gibt es leider nur Hinweise auf das Vorhandensein älterer Mühlen.1521 wird ein Hans Thomas erwähnt, der eine Mühle an die Erfurter Karthäuser zurückgibt, da er sie nicht aufbauen konnte.[1] 1557 muß ein Heinz Ewald auf einen „achtel theil einer Mühl“ 19 Groschen und 4 Pfennig Türkensteuer abführen.[2] 

Im August 1784 heilte der D. Wilhelm Heinrich Sebastian Bucholz aus Weimar den sechsjährigen Sohn der Müllerfamilie Seyffart, welcher vom „wilden Hunde“ gebissen wurde, von der schon ausgebrochenen Tollwut. Der Müller wird ausdrücklich dem Erfurtschen Teil KB zugeordnet, was bedeutet, daß hier schon eine Mühle existierte.[3]

Die Gutsmühle in Kleinbrembach wird 1814 das erste Mal erwähnt und scheint auch in dieser Zeit gebaut worden zu sein. U.a. die Bauweise des Dachstuhles und das Fehlen von Vorgängerbauten am Ort scheinen dies zu bestätigen. „ eine Mühle mit zwei Mahlgängen, welche Scherkonde und Eselsborn, eine starke Quelle, welche nie zufriert und die Mühlwasser selbst im härtesten Winter offenhält, treibt…“. [4]

 

 

[1] Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von SachsenVerfasser: August Schumann 1814

[2] Türkensteuer der Vogtey Brambach von 1557; In Bestand Türkensteuer, Nr. Reg.Pp.41, WE Beethovenplatz

[3] D. W. H. S. Bucholz,1785; Heilsame Wirkung der Belladonnawurzel

[4] Lexikon der Sachsen 1814-1827 von Schumann und Schiffner

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